Dienstag, 22. Dezember 2009

Sa, 1. August 2009: Kingman -> Mojave Desert Preserve -> Las Vegas


Von Kingman aus fuhren wir jetzt zuerst nach Kalifornien hinein. Dort wollten wir uns die Mojave Wüste anschauen. Im "Mojave Desert Preserve" sahen wir eine der größten Sanddünen der USA. Faszinierend waren die großen "Wälder" aus Joshua Trees. Eine merkwüdige baumähnliche Kakteenart.

Mitten drin im Park der Bahnhof Kelso. Früher mal eine wichtige Station, auf der den Zügen für die Fahrt durch die Rockies zusätzliche Lokomotiven angehängt wurden. Heute ist dies nicht mehr nötig. Personenzüge halten hier schon seit Jahren nicht mehr, der Bahnhof dient nun den Rangern des Parks als Besucherzentrum und Museum. Die Ausstellung zur Geschichte der amerkanischen Eisenbahn war sehr interessant.Und natürlich begegnete uns auch hier wieder ein langer Güterzug!

Hier in der Wüste war es heiß. Und deshalb fuhren wir weiter nach Nevada. Gegen Abend erreichten wir das letzte Ziel unserer Reise: Las Vegas! Eigentlich wollten wir hier erst einen Tag später ankommen, denn ab Sonntagnacht (bis Freitag früh) sind die Übernachtungspreise deutlich günstiger. Aber irgendwie lockte uns wohl der Glanz der "Zivilisation", nach all der "wüsten Natur" in den letzten Tagen und Wochen. Wir hatten für die Nacht von Samstag auf Sonntag daher kurzfristig eine Übernachtung in der Travellodge direkt am Strip gebucht. Zwar günstig, jedoch direkt an einer Baustelle gelegen, wie sich bei unser Ankunft herausstellte. Durch die Fahrbahnverengung hier von vier auf zwei Spuren und sicherlich auch weil Wochenende war, herrschte jedoch völliges Verkehrschaos, so dass wir reichlich genervt und kaputt unser Motel erreichten. Erst mal war eine Runde Schlafen angesagt.

Dann ging es zum Spaziergang auf den Strip. Wo würden wir etwas zu essen bekommen? Die Straße war voll mit Menschen, alle fünf Meter verteilte ein Mexikaner kleine Visitenkarten mit Telefonnummern von irgendwelchen Girls an, die "sofort" zur Verfügung standen. Wir waren genervt und hatten Hunger. Bei McDonalds - nein hier wollten wir nichts essen - wir setzten uns nur kurz hin, um zu überlegen, wo wir denn eigentlich heute noch hinwollten - bei McDonalds also entschieden wir uns, im "Venetian" ins Büfett zu gehen.

Kaum hatten wir diesen Entschluß gefasst und waren wieder auf den "Strip" zurück gekehrt, da lag plötzlich Susanne neben mir auf dem Pflaster. Autsch! Das hatte ihr sichtlich weh getan. Umgeknickt? Was gebrochen? Doch scheinbar ließ sich noch alles bewegen. Aber weh tat es. Langsam gingen wir zu Fuß wieder zurück zur Travellodge. Die Schmerzen wurden jedoch schlimmer und so richtig ließ sich jetzt der rechte Arm doch nicht mehr bewegen. Sollte doch etwas gebrochen sein? In einer Apotheke wollte ich fragen, wo das nächste Krankenhaus sei, vorher liefen mir jedoch zwei Polizisten über den Weg, welche das "Sunrise Hospital" empfahlen. Wir ließen ein Taxi rufen, doch das ließ lange auf sich warten. Die 45 Minuten kamen mir wie eine Ewigkeit vor.

Jetzt waren wir also tatsächlich in der Notaufnahme eines amerikanischen Krankenhauses gelandet. Schade, dass ich mich bisher nie für Fernsehserien wie "Emergency Room" interessiert hatte. Was würde uns hier erwarten? Zunächst mal wieder, nach der Aufnahme der ersten Personalien, ewiges Warten. Und Warten. Und Warten. Ein Mr. Smith wurde mehrfach ausgerufen, aber der kam nicht. Als Mister or Misses "Schiritschibtiski" oder so ähnlich aufgerufen wurde, sprang ein Japaner auf, doch er schien diese Person nicht zu sein. Mr. Schiritschiebtiski wurde wie Mr Smith noch ein paarmal ausgerufen, aber wir kamen immer noch nicht dran. Als dann die ersten, die deutlich später als wir gekommen waren, schon wieder fertig waren, fragte ich - es war schon nach 1 Uhr früh - wann wir denn dran wären. Überascht kontrollierte man noch einmal die Liste. Ich stellte fest: wir waren mit Schiritschiebtiski gemeint. Denn wir hatten bei der Aufnahme unseren Paß gezeigt - und da stand "Dzieran, geb. Teske", und daraus wurde dann mündlich irgendwie "Schiritschiebtiski". Oje, was für ein blödes Mißverständnis!

Doch endlich waren wir dran. Hätten wir uns bloß unter dem Namen "Miss Germany" oder so ähnlich gemeldet! Dem Personal war dies auch etwas peinlich, doch ändern ließ sich das natürlich nicht. Endlich konnte der Arm von Susanne geröntgt werden. Der sehr freundliche Arzt wollte Susanne Schmerztabletten geben, sie lehnte aber ab. "Germans are tough!" war sein Kommentar dazu. Und glücklicherweise stellte sich heraus, das nichts gebrochen war. So bekam sie nur eine Schlinge, um den Arm die nächsten Tage ruhig zu stellen.

Mittels Kreditkarte zahlten wir einen Abschlag auf die Behandlungskosten in Höhe von 480$ und fuhren dann mit dem Taxi wieder zurück ins Motel. Es war 4 Uhr früh.

Bilder aus der Mojave Wüste:



Bilder vom Bahnhof Kelso:



Und erste Bilder aus Las Vegas:





Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen