Donnerstag, 3. Dezember 2009

Mo, 13. Juli 2009: Topeka -> Sutton -> North Platte

Am Montag klingelte schon um 7 Uhr der Wecker, denn wir fuhren nicht gleich allein weiter, sondern zunächst einmal wieder zur Kirche. Dort trafen wir verschiedene Eltern und Kinder, mit denen es dann anschließend zum "White Memorial Camp" der United Church of Christ von Kansas/Oklahoma ging. Zunächst ging es noch den Highway entlang, dann wurden die Straßen immer schmaler, schließlich fuhren wir viele Meilen über eine staubige Sandpiste zum Ziel. Das Camp ist ein riesiges Gelände auf einer wunderschönen Halbinsel und ragt in den See hinein. Es beinhaltet verschiedene Schlafgebäude, einen Pool, ein kleines Open-Air-Theater, einen wunderschönen Gottesdienstplatz mit einem Holzkreuz und dahinter dem Blick weit über den See hinaus.


Nachdem wir die Kinder hier abgeliefert hatten, zeigte uns Tobias das große Gelände, ein Geschenk eines reichen Mitglieds der Kirche. Ein solches Gelände geschenkt zu bekommen ist sicherlich eine tolle Sache. Eine bessere Umgebung kann man sich für Ferienlager oder Familienfreizeiten kaum vorstellen. Doch gilt es dann natürlich auch immer dieses zu erhalten und zu pflegen, was einige Kosten verursacht - und ob der edle Spender wirklich keine Gegenleistung erwartet?

Gegen Mittag fuhren wir dann aber doch weiter, bis zum Yellowstone Park mussten wir ja noch viele, viele Meilen zurücklegen. Von Kansas aus mussten wir also einerseits wieder gen Westen fahren, wozu sich die I-70 wieder anbot, andererseits mussten wir zu unserem Hauptziel aber auch mehr Richtung Norden, und dafür gab es nun mehrere Möglichkeiten. So bogen wir bei Salina von der I-70 ab auf den State Highway 81 und fuhren hier bis nach Nebraska.


Bei Nebraska dachte Susanne an eines ihrer Englisch-Schulbücher. Dort wurde in einer Lerneinheit für die 7. Klasse ein kleiner Ort mitten in der Prärie beschrieben: "Sutton". Wir fanden es tatsächlich auf der Karte, nicht weit von unserer Strecke entfernt, also beschlossen wir, dorthin einen Abstecher zu machen. Und tatsächlich kamen wir dort gegen 16 Uhr an. Mitten im Ort die Sutton Public School. Der Parkplatz war natürlich recht leer, denn auch in den USA waren zu der Zeit Ferien. Als wir aus dem Auto stiegen und auf das Schulgebäude zukamen, sprachen wir eine Frau an, die gerade das Gebäude verließ. Es stellte sich heraus, dass sie die Schulsekretärin war. Und "Ja, ich kann mich noch gut an den Autor des deutschen Schulbuchs erinnern, als er hier war, davon berichtete und auch die Fotos machte, er hat uns später ein Exemplar geschickt!" erzählte sie uns.

Sutton ist wirklich ein kleines "Nest" mit knapp 1500 Einwohnern. In der ganzen weiten Umgebung gibt es nur Farmland, Farmland, Farmland. Große Berieselungsgeräte halten die Felder feucht, Landwirtschaft scheint hier weit und breit so ziemlich der einzige Erwerbsmöglichkeit zu sein. Doch wie sieht es wirklich mit den Arbeitsplätzen aus. Tobias hatte uns erzählt, heute werden die großen Mähdrescher meist schon ferngesteuert übers Internet auf den Feldern gefahren! Nur in den LKWs, die zum Transport über die Straßen benötigt werden, sitzen noch Menschen.

Von Sutton aus fuhren wir noch etwas weiter Richtung Westen. In North Platte an der I-80 beschlossen wir, diese Nacht in einem Motel zu verbringen. Uns gefiel das "Howard Johnson Inn" für 59$ plus Steuern (tax). Als wir den Fernseher einschalteten, merkten wir schnell, das es genau die richtige Entscheidung war. Denn für die weitere Strecke, wir wollten die "83" nach Norden fahren, gab es eine Tornado-Warnung. Alle paar Minuten gab es im Fernseher eine genaue Meldung, wo der Tornado jetzt gerade langzog. Unseren Ort oder gar unser Motel bedrohte er zum Glück in der Nacht nicht, hier regnete es nur ein bisschen. Wir schliefen prima durch.

Bilder vom White Memorial Camp:



Bilder aus Nebraska:




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